„Janoušek ruft den Bürgermeister an, BIS hört mit und ABL liest den Bericht“: So fasst MD DNES die Enthüllungen zusammen, nach denen der staatliche Geheimdienst BIS im Jahr 2007 die Telefongespräche zwischen dem damaligen Prager Bürgermeister Pavel Bém und dem Lobbyisten und „Paten der Prager Unternehmer“ Roman Janoušek abgehört hätte.
Die Aufnahmen kamen 2009 auf ungeklärte Weise in die Hände des privaten Sicherheitsdienstes ABL, welcher damals Vít Bárta gehörte, dem Parteichef von Věci veřejné (VV, „Öffentliche Angelegenheiten“). Im Jahr 2010, nach einer Wahlkampagne, die vom Kampf gegen die Korruption bestimmt war, konnte die VV kräftig zulegen und Bárta wurde zum Minister ernannt.
Im April 2011 zwang ihn wiederum ein weiterer Abhör- und Korruptionsskandal, in den seine Partei verwickelt war, zum Rücktritt. Während der Verhandlungen im Prozess, der am 5. März begann, kam heraus, dass Bártas Wahlkampf von... Janoušek finanziert worden war.
Die Tageszeitung berichtet unter dem Titel „die geheimen Telefonate des Pavel B.“, dass die Gespräche die „wilden Bedingungen“, die im Rathaus geherrscht hätten, widerspiegeleen und bewiesen, dass Janoušek, gegen den in der Schweiz wegen Geldwäsche ermittelt wird, „engste Beziehungen“ mit den Beamten im Rathaus unterhielt:
Er war bei allen wichtigen Entscheidungen beteiligt: Stadtplanung, Grundstücksverkäufe, kommerzielle Aktivitäten der städtischen Unternehmen sowie der Personalpolitik.