„Serbien und Kosovo an einem Tisch“, titelt die polnische Tageszeitung Rzeczpospolita am Tag des „historischen Verhandlungsbeginns“ in Brüssel. Serbien erkennt die am 17. Februar erklärte Unabhängigkeit des Kosovo nicht an, ist aber an einem EU-Beitritt interessiert. Für eine Weile übte Brüssel heftigen Druck auf Belgrad aus, um einen Dialog in Gang zu bringen. Nun sollen sich die Vertreter alle zwei bis drei Wochen treffen, um „praktische Fragen zu klären, die das Leben auf beiden Seiten der Grenze erleichtern.“ Die Zahl der ungelösten Fragen ist erschütternd. Serbien erkennt kosovarische Pässe nicht an. Um in den Kosovo zu telefonieren, muss man die serbische Vorwahl wählen (+381). Die serbische Minderheit in Nordkosovo erkennt die Behörden aus Pristina nicht an, während Lehrer, Polizisten und andere Staatsbedienstete ihren Sold aus Belgrad beziehen. Die Präsidentin des serbischen Helsinki-Kommitess Sonja Biserko unterstreicht, die Verhandlungsaufnahme beweise, dass Belgrad „einen neuen Ton anschlägt und sich in die richtige Richtung bewegt“. Allerdings bleibt der serbische Verhandlungsführer eher skeptisch und betont, dass „keine Wunder erwartet werden können.“
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