Vertreter der EU-Kommission bereiten derzeit einen Bericht darüber vor, wie die schwache Konjunktur des Landes angekurbelt und die Banken rekapitalisiert werden sollen. Dazu hätte die Mission — ohne ausreichende Aufsicht — Zugang zu vertraulichen Wirtschaftsdaten der Regierung, berichtet Dnevnik. Die EU-Kommission werde Mitte November ihren Abschlussbericht vorlegen, wie der strauchelnde Finanzsektor gerettet werden könnte. Nach Expertenmeinung seien dafür bis zu 5 Milliarden Euro Kapital vonnöten.
Unterdessen kritisiert die Tageszeitung, dass die EU-Beamten Zugang zu sensiblen Wirtschaftsdaten hätten, ohne verpflichtet zu sein, ihre Kontakte zu Lobbyisten preiszugeben, welche die Entscheidung der Kommission beeinflussen könnten.
Das Blatt kommentiert:
Einige EU-Vertreter könnten Privatgespräche mit Käufern oder potentiellen Käufern von slowenischen Anleihen führen. Mangelnde Transparenz würde nicht nur die Kosten für die Kreditaufnahme vergrößern, sondern auch die Korruptionsgefahr schüren.
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
Veranstaltung ansehen >