Für Dnevnik kommen die Auseinandersetzungen zwischen den Einwohnern von Katunitsa im Süden Bulgariens und den zahlreichen Roma des Dorfes einer “Friedenskrise” gleich. Diese Krise begann am 24. September, als ein Minibus mit Familienangehörigen des örtlichen Roma-Patriarchen Kiril Rachkov, auch “König Kiro” genannt, einen jungen Bulgaren überfuhr, der auf der Stelle starb. Familienmitglieder und Freunde des Opfers überfielen das Haus von Rachkov und setzten es in Brand. Ein zweiter Jugendlicher, der bei dem Unfall zugegen war, fiel am nächsten Tag einem Herzstillstand zum Opfer.
Die Unruhen der letzten Tage ließen die Spannungen zwischen den bulgarischstämmigen Einwohnern und dem Clan von “König Kiro” wieder aufleben. Diesem wird vorgeworfen, in Katunitsa als Herrscher aufzutreten, über ein beträchtliches Vermögen zu verfügen, ohne Steuern zu zahlen und darüber hinaus unter Polizeischutz zu stehen, erklärt Dnevnik. Der Zeitung zufolge möchten Behörden und Einwohner dennoch nicht von einem “ethnischen Konflikt” sprechen.
Am 26. Septemberfanden auch in Sofia Konfrontationen zwischen Jugendlichen und der Polizei statt, fügt die Zeitung hinzu: dort stießen ca. 1000 Personen auf Aufruf einer Facebook-Seite mit Namen “Tod König Kiro” in der Nähe des Parlaments mit den Ordnungskräften zusammen.