Der deutsche Schriftsteller Günter Grass ist am 13. April in Lübeck im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Literaturnobelpreisträger von 1999 ist unter anderem Autor der Blechtrommel. Er war einer der einflussreichsten europäischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts.
In ihrem Nachruf schreibt Die Zeit:
Die Blechtrommel war in ihrer literarischen Eigenart per se auch politisch. Sie trug mit dazu bei, dass die Gruppe 47 in den sechziger Jahren zur literarischen Zentralinstanz der Bundesrepublik und, obwohl sie sich in ihren Sitzungen vollkommen auf literarische Diskussionen beschränkte, eine der wichtigsten Keimzellen der außerparlamentarischen Opposition wurde.
Im Sommer 2006 geriet Grass in die Kritik, nachdem er in einem Interview einräumte, "mit 17 Jahren der Waffen-SS angehört zu haben", schreibt der Standard. Auch sein 2012 erschienenes Gedicht "Was gesagt werden muss" war umstritten.
In einem Porträt zum 85. Geburtstag schrieb die österreichische Tageszeitung:
Günter Grass ist ein Künstler mit oft merkwürdigen Meinungen und Ansichten. Dass er bei seinen Auftritten in der Öffentlichkeit starke, kollektive Abwehrreflexe provoziert, liegt nicht zuletzt an der kontinuierlichen Entwicklung eines Medienrummels ohnegleichen, dem sich der Autor selbst häufig genug ausgesetzt hat. Dichter und Repräsentant - beides wollte er in einer Person sein, darin nicht unähnlich Thomas Mann, mit dem ihn ansonsten kaum etwas verbindet.
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