Die Tschechische Republik verfügt über eine Armee von Schwergewichten. „Die Soldaten sind zu dick und benötigen medizinische Behandlung“, berichtet Lidové Noviny. Laut einer Studie über die ärztlichen Untersuchungen der 22.000 Berufssoldaten, die das Land verteidigen sollen, litt jeder zweite an Übergewicht und jeder siebte sei adipös. Das Oberkommando habe deshalb beschlossen, das Phänomen „chemisch“ zu bekämpfen, was rund 33 Euro pro Monat und pro Soldat kosten werde. „Man hätte der Armee mehr Bewegung verschreiben sollen. Das wäre natürlicher und für den Staat weniger kostspielig“, meint hingegen ein Militärarzt, der von Lidové Noviny zitiert wird. „Hätten wir eine zwangsrekrutierte Volksarmee, dann wäre es normal, dass die Soldaten, eine Stichprobe der etwas abgeschlafften Bevölkerung darstellen.“ Doch seit 2004 verfügt die Tschechische Republik über eine Berufsarmee, deren Soldaten „die Gewohnheiten und das Ehrgefühl von Profis“ besitzen sollten, meint das Blatt und erinnert daran, dass bereits unter der österreichisch-ungarischen Monarchie dem Durchschnittsoldaten scherzend nachgesagt wurde, er ähnele „dem Schwein Baloun“, jenem verfressenen Leutnant, der im populären Roman „Der Brave Soldat Schweijk“ verewigt wurde.
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