Mehr Atomkraftwerke, riesige Kanäle, ein dichtes Autobahnnetz: so könnte die Tschechische Republik 2020 aussehen, wenn die von der Regierung am 20. Juli vorgestellte Flurbereinigung umgesetzt wird, titelt Hospodářské Noviny.
Während die Parteien mit ihrem Umweltbewusstsein vor dem Wähler wettstreiten, segnet die Übergangsregierung von Jan Fischer "ein Dokument ab, das der strategischen Entwicklung des Transport- und Energiesektors Tür und Tor öffnet", erklärt die Wirtschaftszeitung. Der ebenso "wichtige wie umstrittene" Text sieht zum Beispiel die Erweiterung des Atomkraftwerks Temelín vor, gegen das die Österreicher regelmäßig rebellieren, oder den Neubau eines neuen Kraftwerks im Norden Mährens.
"Ein Dokument solcher Tragweite hätte von der im nächsten Oktober gewählten Regierung beschlossen werden müssen", meint Petr Bendl, Vize-Chef der Demokratischen Bürgerpartei (ODS). Hospodářské Noviny unterstreicht dabei, dass die großen Parteien Nutzen aus der Entscheidung ziehen werden: den Grünen sei es nicht gelungen, sich einzuschalten. Und den Großen könne nicht vorgeworfen werden, dem Druck großer Interessenverbände nachgegeben zu haben.
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