Und wenn Deutschland die Eurogruppe verlässt?

Deutschland zögert, Griechenland Finanzhilfen zur Bekämpfung seines Defizits zur Verfügung zu stellen und droht gar damit, Länder mit angeschlagenem Staatshaushalt aus der Eurogruppe auszuschließen. Dabei kann die größte Wirtschaftsmacht der EU selbst kein Interesse an der Aufweichung der Gemeinschaftswährung haben. Denn ohne den Euro würde Deutschland in eine beispiellose Krise geraten.

Veröffentlicht am 27 April 2010

Es gab mal eine Zeit, da wollten die Deutschen lieber Europäer sein als Deutsche. Da galt die europäische Einigung als unverrückbares Ziel. Diese Zeit ist lange vorüber, gewiss. Mit der Wiedervereinigung hat dieses Land wieder gelernt, stolz zu sein. Worauf eigentlich? Seither wird jede Rechnung immer mit der Frage versehen: Was bringt es Deutschland? Daran haben sich die Gestrigen, die Freunde des europäischen Gedankens, längst gewöhnt.

Doch die gerade herrschende Debatte um Griechenland, das Gezeter, die nationalistischen Untertöne gehen zu weit. Das großkotzige Verhalten unserer Abgeordneten, Beamten und Minister, die meinen, die Bewohner Griechenlands als dumm, unsolide und faul hinstellen zu dürfen, ist mehr als unverschämt.

Das Taktieren der Kanzlerin, das lediglich Spekulanten einlädt, die Zinssätze der Hellenen so weit nach oben zu treiben, bis nur noch die Pleite bleibt, offenbaren ein unvorstellbares Maß an Verantwortungslosigkeit Euroland gegenüber - und das wegen einer Regionalwahl in Nordrhein-Westfalen! Zum Originalartikel von Robert Heusinger in der Frankfurter Runschau...

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