„Wir haben hier Schmetterlinge, Bienen und Fledermäuse, die Feuchtgebiete werden erhalten, im Herbst und Winter durchziehen Rinnsale das Gelände.” Wenn Marc Chiron, mit Blick auf Wald, Felder und Wiesen den örtlichen Artenreichtum rund um die Photovoltaikanlage nordwestlich von Nancy erklärt, verfällt der Projektleiter von Frankreichs größtem Solarpark auf poetische Vergleiche.
„Wie die Wogen des Meeres” zögen sich die Blauschimmernden Module über die bukolischen Hügel des Departement Meurthe-et-Moselle, schwärmt der Ingenieur: Hier, neben der Gemeinde Rozièrs-en-Haye, auf dem Gelände der früheren Nato-Luftwaffenbasis 136, reihen sich kilometerlange Gestelle mit 1,5 Millionen Solarpanelen. Frankreichs Elektrizitätsmulti Electricité de France (EDF) preist die Anlage seiner für neue Energien zuständigen Firmentochter „EDF EN” als eine „ökologische Spitzenleistung im Herzen von Lothringen”.
Eine Spitzenleistung sind freilich auch die zu erwartenden Profite: Denn was das Unternehmen (85 Prozent in Staatsbesitz) auf 367 Hektar als Engagement für eine „Zukunftstechnologie” vorführt, lohnt vor allem dank satter öffentlicher Zuwendungen.Praktischer Nebeneffekt: Der weltweit zweitgrößte Elektrizitätserzeuger, traditioneller Verfechter des Atomstroms und in Frankreich Betreiber von 58 AKW, gibt sich mit der Photovoltaikanlage von 115 Megawatt einen grünen Anstrich. Zumal Frankreich bei den erneuerbaren Energien zurückliegt.
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