Vor 20 Jahren wackelte die UdSSR

Veröffentlicht am 19 August 2011

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„19 August 1991: Der Tag des Umsturzes der UdSSR", prangt es auf der Titelseite der Genfer La Tribune, die daran erinnert, dass der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow vor zwanzig Jahren Opfer des wohl „am schlechtesten vorbereiteten Staatsstreich der Geschichte“ wurde. „Paradoxerweise war dieser aber vielleicht auch derjenige, der die Weltgeschichte am meisten beeinflusste".

Tatsächlich „dankte Gorbatschow einige Monate später ab“, schreibt die Schweizer Tageszeitung in ihrem Leitartikel. Man verfalle leicht der Versuchung „eine Parallele zwischen dem arabischen Frühling und dem Ende des Kommunismus zu ziehen. (…) Beide Male wohnte man einem aufkommenden Freiheitsstreben in einem verhärteten politischen System bei. (…) Das Ende der sowjetischen Ära oder die arabischen Revolutionen geben einem das Gefühl, dass sich die Geschichte nach einer langen Eiszeit wieder in Bewegung setzt."

Die Tageszeitung schließt mit einem Hinweis auf die Diskrepanz zwischen dem Bild, das die Russen von ihrem letzten sowjetischen Staatschef haben und dem „unseren. Sie sehen in Gorbatschow nicht den Helden der Freiheit, der von uns so gepriesen wird. Wir sehen in den Moslembrüdern keine wahren Befreier, obwohl sie in Kairo mobil machen. Sollten wir uns in dieser Hinsicht vielleicht an eine Lektion der Geschichte erinnern?"

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