Während Vorbereitungen für einen Militäreinsatz gegen Syrien laufen, stellt sich für Griechenland die Frage, welche Position es einnehmen soll. Als strategisches Mitglied der NATO im Mittelmeer mit zwei ihrer Militärstationen „muss Griechenland an seine Zukunft denken, während es derzeit unter deutscher Hegemonie steht”, schreibt der Leitartikler der griechischen Tageszeitung To Vima:
Griechenland „gehört“ zum Westen [den USA] – nicht zu Deutschland, das mit allen Mitteln versucht, anhand der Schuldenkrise Kontrolle über das Land zu gewinnen. Wenn wir das Griechenland von früher wiederhaben wollen, ist es höchste Zeit, dass wir uns diesen Alliierten als nützlich erweisen. Für sie ist es weitaus interessanter, wenn wir stark bleiben und uns nicht knechten lassen.
Dennoch muss das krisengebeutelte Griechenland, so die Wochenzeitung in ihrem Leitartikel, nicht in derartige „regionale Umwälzungen“ eingreifen. Es sieht sich nach den arabischen Revolutionen vielmehr selbst als Stabilitätsfaktor:
Angesichts einer ungewissen Zukunft müssen wir unseren Status als Stabilitätsfaktor in der Region schützen. Wir haben schon genug für unsere eigene Krise geblutet und können nicht auch noch das Risiko eingehen, Teil der Krise zu sein, die sich in der Region entwickelt. Wir müssen uns um die internen Widersprüche unserer Probleme kümmern, um uns nicht in Instabilität und Destabilisierung wiederzufinden.
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