Die Türken müssen bis zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 28. Mai warten, um zu erfahren, wer ihr Land in den nächsten fünf Jahren regieren wird:der amtierende Staatschef Recep Tayyip Erdoğan (islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung, AKP), seit 2014 an der Macht, oder der Demokrat Kemal Kılıçdaroğlu (Republikanische Volkspartei, CHP, Mitte-Links), der eine disparate Oppositionskoalition anführt.

Erdoğan war durch die Wirtschaftskrise, Menschenrechtsverletzungen und das jüngste Erdbeben, bei dem Anfang des Jahres etwa 50.000 Menschen getötet wurden, zwar geschwächt in diese Wahl gegangen. Dennoch konnte er die erste Runde am 14. Mai mit 49,5 Prozent der Stimmen gewinnen. Kılıçdaroğlu, den Umfragen in Führung sahen, erhielt nur 44,9 % der Stimmen. 

Bei den Parlamentswahlen am selben Tag erhielt die von der AKP angeführte Koalition 49,5 % der Stimmen und 267 der 600 Abgeordnetensitze, während die kemalistische Opposition 35 % und die kurdischen Parteien 10,5 % erhielten. Damit zeigt die Wahl, dass Erdoğan noch immer der starke Mann in der Türkei ist und dass die Aussichten auf einen Regimewechsel unrealistischer geworden sind, auch wenn das Spiel noch nicht entschieden ist.


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