Nach fünf Tagen und Nächten der Gewalt ausgelöst durch den Tod von Nahel M., einem 17-Jährigen, der am 27. Juni wegen einer Befehlsverweigerung bei einer Verkehrskontrolle in dem Pariser Vorort Nanterre von einem Polizisten erschossen wurde, zieht Frankreich Bilanz: Das Innenministerium verzeichnet mehr als 5.000 in Brand gesetzte Fahrzeuge, 10.000 Mülltonnenbrände, fast 1.000 beschädigte oder geplünderte Gebäude, 250 Angriffe auf Polizeistationen oder Gendarmerien und mehr als 700 verletzte Polizeibeamte.
Der Tod von Nahel M. hat die Debatte um Polizeigewalt in Frankreich wieder angefacht: Zwischen 1977 und 2022 starben nach Angaben des militanten Mediums Basta! 861 Menschen infolge von Polizeigewalt. Die Todesfälle nach einer Befehlsverweigerung haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Allein 2022 wurden 13 Menschen nach einer Verkehrskontrolle getötet - sechsmal so viele wie im Jahr zuvor. Schuld daran ist unter anderem ein unklares und gefährliches Gesetz, das 2017 in Kraft getreten ist und Polizisten den Gebrauch ihrer Waffen erleichtert.
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
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