Am 22. Mai hat das kroatische Verfassungsgericht den Sexualkundeunterricht an Grund- und weiterführenden Schulen wegen eines „Formfehlers“ vorerst gestoppt. Der Nationale Bildungsrat leistet Widerstand.
Nach Auffassung des Gerichts hätte die Regierung Elternverbände vor der Aufnahme des Fachs auf den Lehrplan konsultieren müssen. Der Bildungsrat meint hingegen, dass nicht Eltern über den Lehrplan zu entscheiden hätten und dass der Staat Grundwerte gegenüber den Interessen Einzelner zu verteidigen habe.
Jutarnji List notiert, dass das Gericht die Beschwerde eines katholischen Elternverbandes auffällig schnell geprüft habe. Die Tageszeitung erklärt dies mit einer allgemeinen „Welle des Konservatismus“, welche von der katholischen Kirche unterstützt werde. Die katholischen Verbände fordern nun ein Referendum, damit die Definition der Ehe als Union ausschließlich zwischen Mann und Frau in die Verfassung aufgenommen werde. 400.000 Unterschriften seien bereits gesammelt worden.
Kategorien
Tags
Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.
Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.