Süddeutsche Zeitung vom 1. September 2009

Beslan-Opfer verlangen Hilfe von Europa

Veröffentlicht am 1 September 2009 um 12:46
Süddeutsche Zeitung vom 1. September 2009

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"Fünf Jahre nach dem Geiseldrama im russischen Beslan warten die Hinterbliebenen noch immer auf die versprochene Hilfe vom Staat", konstatiert die Süddeutsche Zeitung. Am 1. September 2004 hatten Dutzende Terroristen aus Tschetschenien und Inguschetien 1128 Kinder, Lehrer und Erwachsene in der nordossetischen Stadt in ihre Gewalt genommen. Zwei Tage später stürmten russische Sicherheitskräfte das Gebäude mit Panzern und Flammenwerfern. 330 Menschen kamen bei den anschließenden Explosionen ums Leben, darunter 186 Kinder, erinnert sich die Süddeutsche Zeitung. Seitdem ist "die ganze Stadt depressiv, die Opfer sind schwersttraumatisiert oder behindert", berichtet eine der Vorsitzenden der Organisation "Stimme Beslans". Sie hatte sich nach der Geiselnahme zu Gesprächen mit Wladimir Putin getroffen, doch "seitdem ist nichts passiert." 200 Klagen von Beslan-Opfern und ihren Angehörigen liegen dem Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg vor, denn die Bewohner Beslans haben kein Vertrauen mehr in die russische Justiz. Nur einer der Terroristen wurde bisher verhaftet. Die drei Ortspolizisten, welche veruteilt wurden, weil sie vor der Ankunft der Terroristen gewarnt worden waren, ohne darauf zu reagieren, sind mittlerweile wieder frei - ohne Begründung.

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