"Aus der griechischen Krise wird gerade eine gefährliche Zerreißprobe für die Eurozone und die Europäische Union", schreibt La Tribune und betitelt ihren Bericht mit dem "griechischen Graben", der noch immer zwischen Paris und Berlin liegt. Jüngste Spannungen erzeugte Angela Merkels Reaktion auf das vom griechischen Regierungschef Giorgos Papandreou angekündigte Ultimatum. Wenn die Europäer bis zum 2. April keine Lösung für das griechische Problem finden, so wird sich Athen an den IWF wenden. "Aber genau diese Idee gefällt Angela Merkel eigentlich. Schließlich müsse sie dann nicht eine europäische Hilfe einsetzen, für die hauptsächlich Deutschland aufkommen würde", erklärt die Tageszeitung. Auch ihre Wähler würde sie damit zufriedenstellen. Außerdem, "könnte sie, wenn sie sich weigert, ihr Portemonnaie zu öffnen, Präsident Nicolas Sarkozy dazu zwingen, sich der deutschen Vorstellung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gegenüber aufgeschlossener zu zeigen". Vergangene Woche hatte die französische Finanzministerin Christine Lagarde das Projekt des "Europäischen Währungsfonds" vom Tisch gefegt. Diese energischere Version des Stabilitätspaktes hatte ihr deutscher Amtskollege Wolfgang Schäuble vorgeschlagen. La Tribune schlussfolgert, dass "die IWF-Lösung, die Berlin auch weiterhin in Erwägung zieht, die Gebote um die Wirtschaftspolitik in die Höhe treiben… und den Druck auf den Elysée-Palast erhöhen wird. Dieser zeichnete sich in den vergangen Tagen vor allem durch sein Schweigen aus."
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