Einen Monat vor den Bundestagswahlen veröffentlicht De Groene Amsterdammer einen Essay des Briten Timothy Garton Ash über die „neue deutsche Frage“, erstmals veröffentlicht in der New York Times Review of Books.
Der Historiker fragt sich, ob „Europas mächtigstes Land beim Aufbau sowohl einer nachhaltigen, international wettbewerbsfähigen Eurozone als auch einer starken, glaubwürdigen Europäischen Union wegbereitend sein“ kann. Er nennt drei „ausschlaggebende Bereiche“, die bei der Antwort auf diese Frage berücksichtigt werden müssen:
die Wirtschaftspolitik; europäische Institutionen, die über diese Politik Aufsicht führen und sie legitimieren, und zu guter Letzt die Poesie, um diese wirtschaftliche und institutionelle Prosa zu begleiten und die Europäer dazu anzuregen, wieder an den Traum zu glauben, den wir Europa nennen.
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Seiner Ansicht nach braucht Europa eine „neue institutionelle Architektur“, die nur eingerichtet werden kann, wenn alle Mitgliedsstaaten gemeinsam daran arbeiten.
Deutschland braucht deshalb alle Hilfe, die es von seinen europäischen Freunden und Partnern bekommen kann. Nur gemeinsam können wir die Strategien und Institutionen, aber auch diesen frischen poetischen Wind entwickeln, mit denen das europäische Schiff wieder flott wird.