„Wohin gehen die Schmiergelder der Zöllner?“ fragt Gândul auf der Titelseite. Die Tageszeitung schreibt, dass derzeit „gegen jeden vierten Grenzbeamten wegen Korruption ermittelt wird.“ Im Durchschnitt würden rund 5000 Euro Schmiergeld pro Tag und Grenzübergang gezahlt. Seit der Razzia am Grenzübergang von Varna Siret Anfang Februar habe die nationale Antikorruptionsbehörde DNA an der Grenze zu Ungarn 140 Grenzbeamte verhaftet und nach Bukarest verfrachtet. Zwei Übergänge seien geschlossen worden, schreibt das Blatt. Mit Blick auf das Ausmaß dieses Skandals fragt sich Gândul, ob man nicht besser „ehrliche und ordentlich bezahlte Zöllner — und Politiker! — importieren sollte“ und meint damit sowohl den Innenminister als auch die Beamtengewerkschaft.
Die Regierung mache „Bauernopfer“, vergesse dabei aber die „Läufer“ [sprich: hohe Beamte der Zollbehörde], die „Königinnen“ [Politiker, die mit Schwarzgeld ihren Wahlkampf finanzieren] und den [nicht näher präzisierten] „König“, empört sich die Gewerkschaft Pro Lex in einer Stellungnahme, die von EUobserver.com zitiert wird. Pro Lex erklärt des Weiteren, dass „Rumänien noch nicht für einen Wandel bereit ist, solange die Presse es nicht wagt, die wichtigsten Figuren dieses Schachspiels beim Namen zu nennen.“