Die doppelte Niederlage bei den Lokalwahlen und bei den Volksbefragungen hatte schon Zweifel darüber aufgeworfen, wie es um Silvio Berlusconis Regierungsmehrheit bestellt ist, doch die jährliche Versammlung der Lega Nord in Pontida bei Bergamo bestätigte die Krise. Die Aktivisten der Lega widersetzen sich dem Bündnis mit dem Cavaliere und die Parteileitung setzt einen hohen Preis für ihre weitere Unterstützung an: die Übertragung bestimmter Ministerien an den Norden, eine Steuersenkung und den Rückzug der Truppen in Libyen. Italien, so der Corriere della Sera, gliedert sich damit in die in ganz Europa präsente Protestbewegung gegen die Sparpolitik ein. So vergleicht Redakteur Antonio Polito „die grüne Masse von Pontida“ mit den „griechischen Empörten“, und fügt hinzu, dass „eines uns mit Griechenland verbindet: Wenn wir reinfallen, wenn wir dazu beitragen, den Euro und Europa zu stürzen, dann sind wir auch dran“. Am 21. Juni will Berlusconi Vermittlungsgespräche mit seinen Verbündeten beginnen und überprüfen, ob seine Mehrheit im Parlament überhaupt noch existiert. Parallel dazu, so berichtet La Repubblica, droht Moody's einige Schlüsselwerte Italiens herunterzusetzen.
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