Der „Wettlauf um Libyens Öl“ ist bereits in vollem Gange, stellt Die Presse fest. Die Tageszeitung aus Wien erklärt, dass bereits Kontakte mit den Rebellen geknüpft worden seien, um sich künftige Verträge zu sichern. Während chinesische Firmen fürchten, die Rebellen könnten sie „für die Untätigkeit ihrer Regierung strafen“, zitiert das Blatt einen deutschen Unternehmer, der keine Konsequenzen aufgrund der Stimmenthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat befürchtet: „Kanzlerin Merkel hat das ziemlich gut ausgebügelt.“
Das Handelblatt befürchtet im Gegenteil, dass Deutschlands Position beim Wettlauf „um den libyschen Ölschatz“ gefährdet sei. Für das deutsche Wirtschaftsblatt ist die Türkei, die den Rebellen 300 Millionen Dollar zur Verfügung stellen will, der „Etappensieger.“ Italiens Firmen, welche „die Förderanlagen in Libyen gebaut haben“, stünden ebenfalls gut da, doch Frankreich Staatschef Nicolas Sarkozy „will das so nicht akzeptieren“. Deutschlands Energieriesen „haben es dagegen schwer“. Weil die Regierung den Rebellen die Unterstützung verweigerte, „verdarb sie der deutschen Industrie den Start.“