Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) hat am 11. Juli erneut gegen Radovan Karadžić Anklage wegen Völkermordes erhoben. Es geht dabei um den Mord im Jahr 1992 an Muslimen und Kroaten in Bosnien, berichtet Avaz.
Vor einem Jahr hatte das Gericht den ehemaligen Serbenführer von einem der Anklagepunkte freigesprochen und geurteilt, dass Karadžić nicht „die Absicht“ gehabt hätte, in bosnischen Kommunen einen Völkermord zu begehen. In Bosnien waren im Jugoslawienkrieg die schlimmsten Kriegverbrechen verübt worden, weshalb die Entscheidung des ICTY für Empörung bei den Familien der Opfer gesorgte hatte.
„In acht Kommunen wird Karadžić nicht an einem Kriegsverbrecher-Prozess vorbeikommen“, betont die Tageszeitung.
Die Entscheidung der Wiederaufnahme des Prozesses fiel auf den Tag genau am 18. Jahrestag des Massakers von Srebrenica, bei dem 8000 bosnische Muslime getötet worden waren.