Dodik bietet den Kosovo-Serben Asyl

Veröffentlicht am 7 Januar 2013

Cover

„Ich schlage den Kosovo-Serben vor, sich in der RS [Republika Srpska] niederzulassen“: Milorad Dodiks Angebot ließ bei Blic sogar die Weihnachtsbotschaft des serbischen Patriarchen Irinej – die meisten Orthodoxen feiern das Fest am 7. Januar – in den Hintergrund treten.

In einem Interview mit der serbischen Tageszeitung schlägt der Präsident der serbischen Entität von Bosnien schlicht und einfach die Teilung des Kosovo vor. Der starke Mann der Republika Srpska mischt sich direkt in Serbiens Politik hinsichtlich seiner ehemaligen Provinz ein und erklärt, „Serbien und der Kosovo müssen ein für allemal ihre Gebiete begrenzen, denn allem Anschein nach können Serben und Albaner nicht zusammen leben“.

Dodik schlägt also vor, dass der Norden des Kosovo, in dem der Großteil der serbischen Minderheit lebt, an Serbien angegliedert wird. Weiter bietet er den Serben, die südlich des Flusses Ibar leben und nicht nach Serbien umgesiedelt werden können, an, sich in der serbischen Einheit von Bosnien niederzulassen und verspricht ihnen „Grundstücke sowie Hilfe beim Bau von Häusern und Höfen“.

Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Der serbisch-bosnische Präsident behauptet schließlich, seiner Meinung nach werde die EU im Endeffekt von Serbien verlangen, die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen, wenn es der EU beitreten will. Zugleich kritisiert er die Tatsache, dass sie „den Status des Beitrittskandidaten verliehen hat, ohne ein Datum für die Verhandlungen festzusetzen“, und meint: „Europa wird Serbien nicht haben wollen, solange keine endgültige Lösung für den Kosovo gefunden wird."

Interessiert Sie dieser Artikel?

Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Abonnieren oder Spenden

Live | Untersuchung über die gebrochenen Versprechen der grünen Finanzwelt

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema