Nach den Rücktritten von Boris Johnson im Juli und Liz Truss am 20. Oktober war das Amt des britischen Premierministers erneut vakant. Die Parlamentarier der derzeit regierenden Konservativen Partei versammelten sich daher am 24. Oktober abermals, um ihren neuen Vorsitzenden – der gleichzeitig Regierungschef ist – zu wählen. Es war keine Überraschung, dass Rishi Sunak als Sieger aus der Abstimmung hervorging, nachdem sich die einzige Gegenkandidatin, Penny Mordaunt, zurückgezogen hatte.
Sunak ist somit die dritte Person in diesem Amt innerhalb von nur sieben Wochen: Boris Johnson musste 10 Downing Street aufgrund mehrerer Skandale um seine Person verlassen, während Liz Truss, die von einem äußerst umstrittenen Haushaltsentwurf unterminiert wurde, nach nur 45 Tagen an der Spitze des Landes ihren Rücktritt einreichte – ein Rekord. Johnson verfügte zwar über die nötige Unterstützung, um noch einmal ins Rennen zu gehen, zog es jedoch vor, darauf zu verzichten.
Rishi Sunak, der 42-jährige ehemalige Finanzminister, hatte sein Glück bereits bei der Abstimmung versucht, bei der Liz Truss gewählt wurde. Von ihm wird erwartet, dass er sich mit der galoppierenden Inflation, den steigenden Zinssätzen und der Staatsverschuldung Großbritanniens befasst – genau diese Aufgabe wurde seiner Vorgängerin zum Verhängnis.