„Warum Deutschland die Frauenquote braucht.“ Der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ist veröffentlicht, die Familienministerin schwanger und die Arbeitsministerin fest entschlossen, aus der alten Teufelsquote das nächste große Thema zu machen, da druckt der Spiegel eine Streitschrift für mehr Frauen in Führungspositionen, und zwar per Quote. Zu diesem Anlass sind zwei Redakteurinnen mit der Titelstory des sonst konsequent männlichen Blatts betraut: „32 Chefs und Ressortleiter gegen 2 Leiterinnen. […] Beim Spiegel […] gibt es mehr schwule Ressortleiter als weibliche“, berichten sie. Aber im Rest des Landes sieht es für weibliche Führungskräfte noch schlimmer aus. In den 30 DAX-Konzernen und 100 größten Unternehmen werden nur 2,2 Prozent der Vorstandsposten an Frauen vergeben. Schuld ist vor allem das alte deutsche Übel der Unvereinbarkeit von Kind und Karriere. Die Regierung will sich jetzt an ihren Nachbarn inspirieren. Norwegen erzwang bis 2008 eine Frauenquote von 40 Prozent in den Vorstandsetagen, Frankreich und Spanien wollen bis 2015 40 Prozent erreichen, die Niederlande bereiten eine 30-Prozent-Quote vor. Und die EU-Kommission droht mit einer gesetzlichen Quote, falls bis Ende 2011 nichts geschehe.
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