Unter der Schlagzeile "Goldman Sachs: the Greek connection" berichtet The Independent in seinem Leitartikel, die Investmentbank sei als das bedeutendste von mehreren Geldinstituten einer Überprüfung unterzogen worden. Alle diese Geldinstitute sollen der griechischen Regierung dabei behilflich gewesen sein, das Ausmaß ihres Haushaltsdefizits und die Höhe ihrer Schulden zu vertuschen. Die Tageszeitung bezieht sich spezifisch auf einen Deal von 2002, bei welchem "Goldman in einem so genannten Währungsswap der griechischen Regierung Beträge in Höhe von einer Milliarde Dollar zuschleuste", und erklärt dass "solche Deals als Geldbeschaffungsmaßnahmen zwar teuer sind, doch den Vorteil haben, nicht als Schulden verbucht werden zu müssen". Dem Independent zufolge ist Griechenland nicht der einzige Staat, der auf eine kreative Buchführung unter Einsatz von Derivaten zurückgegriffen hat: Auch eine "kontroverse Transaktion" zwischen Italien und JP Morgan, bevor Italien sich dem Euro anschloss, werde in Frage gestellt. Während die europäischen Finanzminister in Brüssel zusammentreten, um darüber zu debattieren, wie man die Eurozone vor einer sich bedrohlich abzeichnenden Schuldenkrise schützen kann, wachsen die Bedenken über "Größe und Ausmaß des Handels mit Derivaten, der nicht völlig nachvollzogen wird, auch nicht von Eurostat, dem offiziellen Statistikorgan der Europäischen Union, welches sich über undurchsichtige Finanzen der Mitgliedsstaaten und unvollständige Informationen über Derivatenhandel beschwert hat".
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