Im Zusammenhang mit dem beispiellosen Überraschungsangriff, den der bewaffnete Arm der Hamas am 7. Oktober vom Gazastreifen aus auf den Süden Israels gestartet hat, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auch auf den Iran. Als historischer Verbündeter der Hamas begrüßte das Land als eines der ersten die Aktion und steht unter dem dringenden Verdacht, an der Organisation des Angriffs beteiligt gewesen zu sein. Die Aktion löste den heftigsten militärischen Gegenschlag Israels in den letzten Jahren aus und führte zu einer Flut politischer Reaktionen, in denen sowohl die palästinensische Bewegung als auch der jüdische Staat verurteilt wurden. Die Zahl der Toten und Verletzten unter den Israelis und Gaza-Bewohnern wird auf über 1500 geschätzt.
Teheran war bereits am Tag vor dem Angriff in den Schlagzeilen, als der Friedensnobelpreis an die iranische Aktivistin Narges Mohammadi verliehen wurde, die seit April 2022 wegen ihres Kampfes gegen die Unterdrückung der Frauen im Land inhaftiert ist. Seit über einem Jahr gibt es im Iran Proteste als Reaktion auf den Tod von Mahsa Amini, die Opfer der "Sittenpolizei" wurde. Das harte Durchgreifen des iranischen Staates soll bis jetzt mehrere hundert Demonstranten das Leben gekostet und zu mehreren zehntausend Verhaftungen geführt haben. Die iranische Mobilisierung für die Rechte der Frauen scheint mittlerweile in eine allgemeine Protestbewegung gegen den Staat übergegangen zu sein