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Sieben Monate nach der Veröffentlichung des ersten Teils haben die Regierungsvertreter von 195 Ländern den zweiten Teil des 6. Sachstandsberichts zum Klimawandel des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) freigegeben. In dem Bericht stellt die Arbeitsgruppe II den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand bezüglich der Klimarisiken und des Anpassungsfortschritts der Gesellschaften vor.
Aber, was genau ist eigentlich das Klimarisiko? Es besteht in der Kombination aus der „Exposition“ (z.B., wenn Menschen in einem hochwassergefährdeten Gebiet leben) und der „Verwundbarkeit“ (wenn Menschen in einem ebenerdigen Haus ohne Schutz spendende Etagen leben). Ein ebenerdiges Haus in einem solchen Gebiet zu bauen, wäre ebenfalls ein „Risiko“. Doch die Gefahren können auch subtiler sein, wie bei einem Rückgang des landwirtschaftlichen Ertrages: zum Beispiel ist eine Region steigenden Temperaturen ausgesetzt (Exposition), baut jedoch hitzeempfindliche Sorten an (Verwundbarkeit). Auch rückgängiger Fischfang aufgrund einer Abwanderung der Fische oder aber begrenzte Verfügbarkeit von Trinkwasser durch den Verfall der lokalen Infrastruktur gehören zu den Risiken.
Die Anpassung soll diese Klimarisiken begrenzen. Sie umfasst somit alle Maßnahmen zur Milderung der Klimaschäden. Strategien zur Anpassung an den Klimawandel sind zum Beispiel ein Umzug in ein nicht-hochwassergefährdetes Gebiet oder die Umstellung der Landwirtschaft auf hitzeverträgliche Sorten. Auf gesellschaftlicher Ebene können die Maßnahmen komplexer sein: die Volksvertreter können Warnsysteme einrichten oder die Infrastruktur und das Ökosystem durch Schutzvorkehrungen klimaresistenter machen. Sie können Änderungen auf wirtschaftlicher Ebene vorantreiben, ein angepasstes Wohnverhalten fördern oder klimaverträgliche öffentliche Agenden entwickeln.
Der aktuelle Stand
Auf den 36 Seiten der Zusammenfassung für politische Entscheidungsfindung wird das aktuelle Wissen über die Klimarisiken zusammengetragen. Seit dem fünften IPCC-Bericht von 2014 haben sich die Folgen des Klimawandels verstärkt und sind nun deutlich sichtbar. Zum Beispiel war im Laufe des letzten Jahres die Hälfte der Weltbevölkerung mindestens zu einem Zeitpunkt von Wasserknappheit betroffen, teilweise aufgrund des Klimawandels und extremer Wetterereignisse wie Überschwemmungen oder Dürre.
Auch die wildlebende Flora und Fauna haben die Veränderungen zu spüren bekommen: die Hälfte der untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind bereits in Gebiete mit milderen Temperaturen migriert (höhere Breiten, tiefere Gewässer oder höhere Gebirgslagen). Die Städte verzeichnen vermehrt Hitzewellen. Damit geht eine Erhöhung der grenzwertüberschreitenden Luftversch…
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