"DSK Back?“ titelt Libération. Der ehemalige IWF-Chef wurde am 1. Juli wegen Zweifel an den Aussagen seiner Anklägerin aus dem Hausarrest entlassen und steht nun wieder im Mittelpunkt der politischen Spekulation in Frankreich. Selbst wenn Dominique Strauss-Kahn nach wie vor wegen sexuellen Angriffs in New York unter Anklage steht, stellt diese überraschende Wendung "die sozialistischen Vorwahlen erneut auf den Kopf“. Bei diesen Vorwahlen wird der sozialistische Kandidat für die Präsidentschaftswahlen von 2012 bestimmt und die Kandidaturen müssen bis zum 13. Juli eingereicht werden. Es ist viel die Rede von einer eventuellen Kandidatur Stauss-Kahns im Fall seiner Entlastung, doch sein Umfeld "will gar nicht daran denken und besteht darauf, dass das Gerichtsverfahren erst beendigt werden muss“, [schreibt Libération](http://www.liberation.fr/politiques/01012346955-strauss-kahn-de-retour-dans-les- esprits).
Unterdessen interessieren sich die Kommentatoren für das amerikanische Justizsystem. Le Monde verurteilt ein "schockierendes“ amerikanischen System, in dem "der Staatsanwalt gewählt wird und seine Wiederwahl von seinen Ergebnissen abhängt“, sowie "die Art und Weise, wie die amerikanische Medien-Justiz-Maschine durchgeschossen ist, eben wenn man doch langsam und vorsichtig hätte vorgehen müssen“. Libération hingegen begrüßt die Schnelligkeit des amerikanischen Systems: "Nachdem ein Teil der Anklage zusammengebrochen war, zog die amerikanische Justiz blitzschnell die Konsequenzen, was zu begrüßen ist. Sie erteilt uns da eine Lehre: Die Justiz ist vom Prinzip her fehlbar, also ist die gute Justiz diejenige, die Zweifel hegt und ihre Fehler zuzugeben weiß.“