Slowenien ganz am Ende, Kroatien holt auf

Veröffentlicht am 6 November 2013 um 15:40

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Den jüngsten, am 5. November veröffentlichten Wirtschaftsprognosen zufolge hat die Europäische Kommission Sloweniens Kreditwürdigkeit herabgestuft, berichtet Dnevnik.

Die Tageszeitung fügt hinzu, dass sich Sloweniens Wirtschaftssystem bis 2015 zu der am langsamsten wachsenden Volkswirtschaft in der Eurozone entwickeln wird. Den Prognosen zufolge wird Sloweniens Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,7 Prozent schrumpfen. Für 2014 wird ein Rückgang von einem Prozent erwartet. Nur Zypern schneidet noch schlechter ab: 2013 schrumpft das BIP der Mittelmeer-Insel um 8,7 Prozent.

Als Gründe für Sloweniens schlechte Wirtschaftsleistung sind in erster Linie die in Schwierigkeiten steckenden Banken des Landes zu nennen. Die finanziellen Hilfen, welche die Regierung den Banken für Rettungen und Abwicklungen gewährt, werden negative Folgen für den Haushalt haben, auf dem zudem das schwache Exportwachstum und die niedrige Binnennachfrage lastet.

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Trotz dieser negativen Prognosen lobte der EU-Kommissar für Wirtschafts- und Währungsfragen, Olli Rehn, die slowenischen Bemühungen und fügte hinzu, dass das Land die EU diesbezüglich um keine Hilfe bitten braucht.

Unterdessen titelt die Tageszeitung Jutarnji List aus Zagreb: „Die Union glaubt nicht mehr an Kroatien” und meint, dass „Kroatien – wenn man den Prognosen der Europäischen Kommission Glauben schenkt – im kommenden Jahr der Gruppe der Länder den Rücken kehren wird, die sich in der Rezession befinden.” Allerdings weist die Tageszeitung auch darauf hin, dass Kroatien mit „symbolischen 0,5 Prozent” das schwächste Wachstum der EU aufweisen wird. Erst 2015 wird das Wachstum wieder einsetzen und die Arbeitslosenzahlen zurückgehen können. Als Schwächen Kroatiens hebt die Kommission die fehlenden Privatinvestitionen, die schwache Wettbewerbsfähigkeit der kroatischen Exporteure, die sinkende Konsumneigung der Haushalte und die Verschuldung der Banken hervor. Brüssel betont, dass ausländische Investitionen dadurch erleichtert werden könnten, dass Regelungen flexibler gestaltet und europäische Mittel effektiver verwendet werden.

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