Nach der Türkei, Polen und Rumänien, beteiligt sich jetzt auch Spanien am NATO-Raketenschild. Der Standort ist auch bereits gewählt. So titelt Público, der spanische Ministerpräsident "Zapatero verschenkt Rota". In einer "überraschenden" Erklärung am 5. Oktober in Brüssel hat der spanische Regierungschef bekannt gegeben, dass auf der südspanischen Marine-Basis unweit von Cádiz fünf amerikanische Kriegsschiffe mit Raketenabwehrsystem, sowie 1300 Mann stationiert werden sollen, notiert das Blatt.
Público betont, dass Spanien somit "eine Schlüsselposition in der europäischen Verteidigung" einnehmen werde, die "Parteien im linken Spektrum, sowie die Friedensbewegung die Entscheidung aber kritisieren" würden. Zapatero begründete seine Entscheidung mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und den wirtschaftlichen Vorteilen für die Region, präzisiert die linksliberale Tageszeitung, die gleichzeitig über die Kehrtwende des Premiers spöttelt: "Von der [UN-Friedensinitiative] Allianz der Zivilisationen zum Raketenschild". Noch "2001 lehnte er den Plan [des Raketenschilds] von George W. Bush ab, den [sein konservativer Amtsvorgänger José María]Aznar befürwortete." Público ergänzt, dass die Anlage in Rota "eine der drei Säulen" des Raketenabwehrsystems für Angriffe beispielsweise aus Nordkorea sein werde. Die anderen beiden seien das Radarsystem in der Türkei, sowie die in Polen und Rumänien stationierten Flugabwehrraketen. Das System soll 2012 funktions- und 2018 voll einsatzfähig sein.
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