Wähler sagen ja zur Scheidung

Veröffentlicht am 30 Mai 2011 um 09:15

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„Ja zur Scheidung“, titelt die Times of Malta nach dem Referendum, bei dem am 28. Mai 52,6 Prozent der Wähler für die Einführung der Scheidung auf Malta gestimmt hatten. Der katholische und konservative Inselstaat ist das letzte Land der Europäischen Union, welches die Scheidung verbietet. Bisher erlaubt das Gesetz nur die legale Trennung und Annullierung der Ehe, und eine erneute Eheschließung ist nur nach einer langwierigen Prozedur möglich. Daher sehen sich Malteser, die sich scheiden lassen möchten, gezwungen, ins Ausland zu gehen. „Das Wahlergebnis zeugt von einem Wandel in der Gesellschaft Maltas und im Umgang mit dem wachsenden Problem der gescheiterten Ehen“, schreibt die Times of Malta in ihrem Leitartikel. „Die Wähler haben nicht nur ja zur Scheidung gesagt, sie haben gezeigt, dass sie froh sind, in der modernen Zeit angekommen zu sein. Das neue Malta ist nicht mehr moralisierend und erdrückend, sondern 'cool' und offen“, schreibt auch Malta Star. „Im Moment richten sich alle Augen auf das Parlament und die Abgeordneten, die die schwere Aufgabe und Verantwortung haben, den Willen des Volkes in einem Gesetz umzusetzen, das die wichtigsten Fragen des Referendums berücksichtigt und gleichzeitig erreicht, worüber nationale Einigkeit herrscht: die Ehe und Familie zu stärken“, schließt die Times of Malta.

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