Die belarussischen Behörden haben am 23. Mai ein Ryanair-Flugzeug auf der Strecke von Athen nach Vilnius zur Landung in Minsk gezwungen, weil es angeblich eine Bombe an Bord hatte, während es über belarussisches Territorium geflogen ist. Tatsächlich aber wurde in Minsk der 26-jährige belarussische Blogger und Gründer der oppositionellen Zeitung Nexta, Roman Protasewitsch und seine Begleiterin, Sfia Sapega festgenommen. Das Flugzeug durfte anschließend zu seinem Zielort zurückkehren. 

Die Entführung hat in Europa für Empörung gesorgt. Auf ihrem Gipfeltreffen am 25. Mai in Brüssel, forderten  die EU Staats- und Regierungschefs die Freilassung von Roman Protasewitsch, der in Litauen Flüchtlingsstatus genießt. Sie beschlossen, die bereits bestehenden Sanktionen gegen das Regime des seit 1996 regierenden Autokraten Alexander Lukaschenko zu verlängern und der weißrussischen Fluggesellschaft Belavia das Überfliegen von EU-Territorium zu verbieten. Mehrere europäische Fluggesellschaften beschlossen darüber hinaus, Weißrussland zunächst nicht mehr zu überfliegen.

34 Journalisten werden derzeit in Belarus festgehalten.


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