Ich erreiche Castellón, eine etwas träge Küstenstadt am Mittelmeer, geprägt von einem schönen Park und einem phänomenal hässlichen Kaufhaus.
Als Kind mochte ich Castellón, den letzten Tankstopp vor unserem Dorf. Ich bin hier, weil ich wissen möchte, warum Castellón einen Flughafen gebaut hat, von dem noch nie ein Flugzeug gestartet ist. Einen Flughafen, der 150 Millionen Euro gekostet hat und der zu einer Stadt gehört, die 65 Kilometer von Valencia entfernt liegt, wo es bereits einen viel zu großen Flughafen gibt.
Ich verlasse die Autopista del Mediterráneo und fahre über die CV-10 Richtung Flughafen Castellón. Die CV-10 ist die beste Autobahn, auf der ich je gefahren bin. Der Asphalt ist perfekt, die Schilder neu, der Mittelstreifen begrünt. Nach etwa einer halben Stunde stehe ich vor einem Absperrzaun und streite mich mit einem Wächter. Der Mann spricht in ein Funkgerät: „Serra 1 an Serra 2, wir haben einen Code 3!“
Einen Code 3 löst man aus, indem man am Absperrzaun einen Wächter fragt, ob man den Flughafen aus der Nähe betrachten könne. Schließlich sei er mit öffentlichen Geldern bezahlt und bereits am 25. März 2011 eröffnet worden.
Ich steige aus dem Auto. Hinter mir ist eine große Skulptur aufgebaut, sie steht an der Zufahrt zum Flughafen. Ein guter Freund eines Lokalpolitikers baut noch immer an ihr, sie ist unfassbar hässlich und soll 300000 Euro gekostet haben. Der Wächter spricht in das Funkgerät. Ich erkenne von außen den Tower, sehe einen Teil der 3000 Parkplätze, etwas von der 2700 Meter langen Startbahn.
„Ich habe dein Nummernschild der Polizei weitergeleitet“, sagt der Wächter.
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