Italiens Oberster Gerichtshof hat einen Schlussstrich unter den langandauernden Streit zwischen Silvio Berlusconi und Carlo De Benedetti, dem Eigentümer von La Repubblica gezogen. Wie die Tageszeitung aus Rom berichtet, ging es um den Kauf des Verlagshauses Mondadori im Jahr 1989. Der frühere Ministerpräsident wird De Benedettis Industrieholding CIR rund 500 Millionen Euro zurückerstatten müssen.
Nach Meinung des Gerichtshofes haben Berlusconis Rechtsanwälte einen Richter bestochen, damit dieser eine vorläufige Vereinbarung für nichtig erklärt, in der De Benedetti die Kontrolle über Mondadori zugesichert wurde.
Laut Zeitungsbericht spielt Berlusconis Tochter Maria, die derzeit als Präsidentin der von Berlusconis Familie kontrollierten Finanzholding Fininvest tätig ist, mit dem Gedanken, den Europäischen Gerichtshof anzurufen.
Unterdessen muss Berlusconi sich auf noch mehr juristischen Ärger gefasst machen: Das Komitee, das entscheiden wird, ob er seinen Sitz im Senat verliert, nachdem er wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, hat die beantragte Terminverschiebung abgelehnt und wird sich am Nachmittag zur Abstimmung einfinden.