Bei seinem ersten Auftritt als neuer Präsident der Eurogruppe ist der Niederländer Jeroen Dijsselbloen gleich ins erste Fettnäpfchen getreten: Beim Treffen der EU-Finanzminister am Montag ist es ihm gelungen, seinen zyprischen Kollegen gegen sich aufzubringen,notiert De Volkskrant.
Bei den Verhandlungen über das von Nicosia beantragte Hilfspaket, hat Dijsselbloem es abgelehnt, eine Beteiligung am Rettungsplan von Anlegern zyprischer Banken und von Inhabern zyprischer Staatsanleihen grundsätzlich auszuschließen.
Mehrere Länder fordern, dass der Bankensektor der Insel sich stark an der Sanierung der öffentlichen Finanzen beteiligen möge, um eine allzu hohe Summe aus dem Notfall-Fonds zu vermeiden,
erklärt die Tageszeitung. De Volkskrant zitiert einen zyprischen Diplomaten, der das Vorgehen des niederländischen Ministers als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet und der vor einem Bank Run, einem Ansturm auf die Banken, warnt, bei dem die Menschen ihre gesamten Einlagen abheben, was die ohnehin angeschlagene Bankenbranche in Zypern noch weiter schwächen würde. Das Blatt notiert, dass Dijsselboen „sich nicht zu einer eventuellen Panik der zyprischen Ableger hat äußern wollen“. So etwas hätte [Vorgänger Jean-Claude] Juncker nie getan“, sagte der Diplomat des Weiteren. Das Blatt schreibt:
EU-Wirtschafts- und Währungskommissar [Olli] Rehn hat versuchte, die Gemüter wieder zu beruhigen, indem er erklärte, „die Stabilität der Finanzen und der Banken Zyperns stehe an erster Stelle“ — allerdings ohne Erfolg.