"Die Handelskrise zwischen Frankreich und den USA wird politisch", titelt Le Figaro zwei Tage nachdem sich EADS, das Stammhaus von Airbus und sein amerikanischer Partner Northrop Grumman, vom Wettbewerb zurückgezogen haben, bei dem es darum ging, die US Air Force mit Tankflugzeugen zu beliefern. Der Vertrag beläuft sich auf 36 Milliarden Euro. Eigentlich hatte EADS 2008 den Auftrag erhalten, dieser wurde aber zurückgezogen, bestätigt das Europäische Konsortium. Das Pentagon habe den Auftrag so verändert, dass Boeing bevorzugt wird. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wird mit dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama bei seinem nächsten Besuch in Washington über das Thema sprechen. Mehrere französische Politiker und die Europäische Kommission bezeichnen diese Entscheidung als "protektionistisch" und für den amerikanischen Flugzeugbauer "maßgeschneidert". The Wall Street Journal ist derselben Meinungund beklagt, dass "nach diesem Fiasko ab jetzt jeder Konkurrent weiß, das die Regeln", die im Rahmen der amerikanischen Militäreinkäufe den freien Wettbewerb sicher stellen "gebrochen werden können, wenn nur genügend politischer Druck ausgeübt wird."
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