Illegal verbranntes Land, um Platz für den Sojaanbau in der argentinischen Chaco-Region zu schaffen. | Foto: ©Jim Wickens/Ecostorm via Mighty Earth Illegally burned land for making room for soy culture in the Argentinian Chaco region. ©Jim Wickens/Ecostorm via Mighty Earth.

Europas Lebensmittelgiganten verschließen die Augen vor der Abholzung in Argentinien

Um die Nutztiere zu füttern, die das beste Fleisch und den besten Käse Europas produzieren, importieren italienische und spanische multinationale Unternehmen riesige Mengen an Soja aus der argentinischen Region Chaco, in der kräftig abgeholzt wird. Damit tragen sie zur Zerstörung dieser Hochburg der biologischen Vielfalt bei.

Veröffentlicht am 14 März 2024 um 12:08
Illegally burned land for making room for soy culture in the Argentinian Chaco region. ©Jim Wickens/Ecostorm via Mighty Earth. Illegal verbranntes Land, um Platz für den Sojaanbau in der argentinischen Chaco-Region zu schaffen. | Foto: ©Jim Wickens/Ecostorm via Mighty Earth
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Im ersten Teil unserer Untersuchung haben wir gesehen, wie trotz des EU-Verbots für Produkte aus illegaler Abholzung weiterhin Soja aus entwaldungsgefährdeten Gebieten in Argentinien nach Europa gelangt. In diesem zweiten Teil zeigen wir, wie renommierte Marken, z. B. Parmigiano Reggiano und San Daniele, durch die Ausnutzung von Gesetzeslücken und den Missbrauch der Selbstregulierung an dieselben Produkte gelangen.

Die Sojabohnen werden von den Silos in den abgeholzten Gebieten der argentinischen Ökoregion Chaco zu den Häfen von Rosario und San Lorenzo am argentinischen Fluss Paraná transportiert. Hier werden sie in den Presswerken großer internationaler Händler zu Mehl bzw. Schrot verarbeitet und dann auf Frachtschiffe nach Europa verladen.

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Die Region Gran Chaco ist eine 110 Millionen Hektar große Region, die sich über Argentinien, Bolivien und Paraguay erstreckt. Die Wälder des Chaco sind nach dem großen Amazonaswald eine der größten zusammenhängenden Zonen indigener Vegetation in Südamerika. Die Region zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt aus und beherbergt zahlreiche endemische Arten sowie zahlreiche indigene Gemeinschaften.

Nach Daten des Tracking-Dienstes MarineTraffic verkehren seit 2019 eine Reihe von Schiffen auf dem Atlantik zwischen diesen beiden Häfen und Häfen in Italien und Spanien. Diese beiden Länder stehen an erster und zweiter Stelle in Europa und an fünfter und sechster Stelle in der Welt, wenn es um den Import von Sojamehl oder -schrot aus Argentinien und damit um die Belastung durch Entwaldung in der Ökoregion Chaco geht.

Im Jahr 2019 importierte die Europäische Union insgesamt 355.979 Tonnen Soja (sowohl Bohnen als auch Mehl) aus der Ökoregion Chaco. Etwa 2,1 % davon stammten von mindestens 2.332 Hektar potenziell entwaldeten Flächen. Im selben Jahr importierten die beiden wichtigsten europäischen Einfuhrländer, Italien und Spanien, jeweils 71.797 bzw. 76.033 Tonnen Soja (sowohl Bohnen als auch Mehl). Etwa 2,1 % davon stammten von mindestens 466 bzw. 500 Hektar potenziell entwaldeten Flächen (1). Ein Drittel dieser Flächen befand sich im argentinischen Departamento Almirante Brown, dem von der Abholzung für den Sojaanbau am stärksten betroffenen Gebiet der Provinz Chaco. Dies geht aus den jüngsten Daten von Trase hervor, einer Plattform zur Überwachung der Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

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