"Warten auf Merkel: Warum Deutschland nicht den Ton angeben will", lautet die Schlagzeile auf der Titelseite der Newsweek. Für das amerikanische Nachrichtenmagazin schreit die Krise in Europa geradezu "nach einer ernsthaften Führungsperson". Die Zeitung untersucht warum die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sich dagegen sträubt, das Machtvakuum auszufüllen. "Alle Augen" sind auf Merkel gerichtet. Sie gilt als jemand, der Konsens schafft und zudem die größte und reichste Wirtschaftsmacht des Kontinents regiert. Jedoch befinden sich weder Merkel noch Deutschland "in Führungsstimmung". Seit der Wiedervereinigung hat sich das Land in eine "gesättigte und nach innen gerichtete Macht" verwandelt. Zudem hat es Merkel nur zur beliebtesten Regierungschefin seit dem Zweiten Weltkrieg geschafft, weil sie gelobte, Reformen zu vermeiden. Trotzdem hängen Deutschlands Exporte zu 44 Prozent von seinen europäischen Nachbarn ab, und im ganzen Land sinken und altern die Erwerbstätigen. Wenn das Land im 21. Jahrhundert also weiterhin gut abschneiden will, so muss es wohl oder übel "an seiner Vorstellung rütteln und seine einflussreichen politischen und sozialen Kräfte bezwingen, die – mehr als in anderen Ländern – am heimischen und ausländischen status quo festhalten."
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