„Hart, wenn auch nicht gerade unerwartet“: so beschreibt das französische Wirtschaftsblatt die Diagnose der Europäischen Kommission zur wirtschaftlichen Lage Frankreichs, welche in dem am 10. April veröffentlichten
Bericht über makroökonomische Ungleichgewichte zu lesen ist.
Die Tageszeitung listet die „allseits bekannten Übel auf, welche die schlechten französischen Leistungen erklären: schwacher Export, zu wenig Handel mit den Schwellenländern, kaum Innovation.“
Ebenso wie der Gallois-Bericht (zur Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs) zeigt auch Brüssel auf die Investitionsschwierigkeiten französischer Unternehmen, welche „die schwächsten Margen innerhalb der Eurozone erwirtschaften“.
Die Staatsverschuldung bleibt seitens der EU Hauptgrund zur Sorge: „Mit einem Stand von 90,2 Prozent der Wirtschaftsleistung stellt sie eine Schwachstelle dar, nicht nur für Frankreich, sondern für die gesamte Eurozone.“
Les Echos weisen jedoch darauf hin, dass „die sich EU-Kommission der eingeleiteten Reformen bewusst sei”, was erkläre, dass
Brüssel es nicht für notwendig hält, ein Verfahren zur Korrektur massiver makroökonomischer Ungleichgewichte einzuleiten. Diese seien dennoch „ernst zu nehmen“ und müssten „eingedämmt werden“, warnt die Kommission und fordert weitere Reformen.