Plündernde Superreichen

Veröffentlicht am 5 Oktober 2021 um 12:52

Nach der Enthüllung der Panama Papers im Jahr 2016 und der Paradise Papers 2017  veröffentlichte das Internationale Konsortium für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) am 3. Oktober die Pandora Papers. Darin werden in mehr als 11,9 Millionen Dokumenten die Finanzdelikte von zehntausenden Briefkastenfirmen aufgedeckt. Die Archive reichen 50 Jahre zurück, obwohl die meisten der involvierten Briefkastenfirmen zwischen 1996 und 2020 gegründet wurden.

Dieses gravierende Datenleck – das größte in der Geschichte – betrifft 300 Beamte, 35 Staatsoberhäupter und 130 Milliardäre aus über 90 Ländern. Dazu gehören der jordanische König Abdullah II., der tschechische Premierminister Andrej Babiš und der ehemalige IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn.

Obwohl er in den Pandora-Papieren nicht direkt erwähnt wird, gehört auch Wladimir Putin zu den vermeintlichen Steuersündern: Zahlreiche Finanztransaktionen in seinem engsten Umfeld lassen darauf schließen, dass der Kremlchef viele „Strohmänner" hat, die für ihn Vermögenswerte verwalten. Wladimir Putin, dessen Gesamtvermögen auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt wird, weist die Anschuldigungen zurück.

In einer 2020 veröffentlichten Studie schätzt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass 11,3 Billionen Dollar in Briefkastenfirmen gelagert werden.

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