Panik bei François Hollande

Veröffentlicht am 3 September 2012 um 13:29

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„Hollande, unternimm endlich was, es brennt”, warnt die Wochenzeitung Marianne.

Libération schreibt im Bezug auf den Wahlslogan des französischen Präsident (Der Wechsel kommt jetzt): „Hollande hat den Wechsel dringend nötig”. Nach der Sommerpause der im Mai gewählten sozialistischen Regierung schließt sich der Großteil der französischen Presse dieser Meinung an.

Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault hat sich zum Ernst der Lage öffentlich bekannt. Dennoch betont er, „nicht der Ministerpräsident der Sparpolitik zu werden.” Eine kaum haltbare Position, glaubt Le Figaro : „Bemühungen ja, Sparstrenge nein : die Rechnung der Regierung kommt einer Gehirnakrobatik gleich…"

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Libération fragt sich ihrerseits :

Wenn sich die Umstände und Ereignisse von allein beschleunigen, [...] wenn sich die Wirtschafts- und Sozialkrise immer mehr verschärft, was tun? Sich darauf einstimmen oder auf Zeit spielen ? [...] Die für den Elysée-Palast, Matignon und die Regierung so schwierige letzte Woche [...] zeigt, dass das Konzept der ‚normalen Präsidentschaft’ diese erste politische Krise sicher nicht überleben wird.

Die Wochenzeitung L’Express provoziert mit der Schlagzeile über „Die von Hollande ‚Gehörnten’”, führt eine Liste der Enttäuschten auf und erinnert daran, dass „François Hollande mit seinen Wählern zwar eine Vernunftehe geschlossen hat, aber Gefühle wie Wut nicht verhindert werden können.”

Einige sprechen von Täuschung … vorsorglich. Andere erkennen, dass die Reinheit der Versprechungen durch die Realität beschmutzt werden wird. Aber es gibt auch ein paar, die allen Grund zu Klagen haben: diejenigen, die glaubten, dass François Hollande über den EU-Haushaltsvertrag neu verhandeln werde [er soll im Herbst durch das Parlament ratifiziert werden]. Im Namen des Staatshaushaltsausgleiches nährt [er] das größte Kontingent von Gehörnten : die Steuerzahler. Er wird immer weniger behaupten können, dass nur den Reichen Geld abgenommen wird.

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