Forscher und Eltern glaubten ihren Augen und Ohren nicht als deutsche Forscher kürzlich in der Fachzeitschrift Current Biology berichteten, dass man die Muttersprache eines Babys bereits am Geschrei desselben erkennen könne. Die Schreihälse hätten sich Rhythmus und Melodie der Sprache (in diesem Fall Deutsch und Französisch) bereits im Mutterleib abgelauscht.
Unglaublich sind aber auch andere Sprachphänomene, die sich Kind gebliebene Erwachsene aus der Babywelt abgehört haben. Jeder hat wohl mindestens einmal im Leben miterleben dürfen, wie sich Eltern in Präsenz von Neugeborenen sprachlich zu Kleinkindern zurückentwickeln. Wenn Baby in Deutschland happi happi machen will, dann gibt es in Polen papu papu (Baby-Polnisch für Essen) - und danach lulu (Baby-Polnisch für schlafen) - ab ins Bett.
Am schlimmsten sind neben dem höllischen Geschrei wohl die europäischen Ausdrücke, die entstanden sind, wenn Baby Aua aua am Finger hat: In Babysprache kommentieren Italiener gern das böse bua, Spanier das pupa, Franzosen ein bobo und Polen wiederum das kuku.
Keine Schamgrenze ist zu niedrig, um die Aufmerksamkeit der Kleinen zu erregen: Spanier rufen dann schon mal in aller Öffentlichkeit ein lautstarkes ajo, ajo aus, Briten ein ga ga oder eeny meeny, woraus auf der Insel dann auch gleich ein kompletter Reim rund um Babys knuffige Fußzehen entstanden ist: Eeny, meeny, miny, moe Catch a baby by the toe If it squeals let it go, Eeny, meeny, miny, moe.
Deutschland hat die Babysprache gar einen Auftritt beim Eurovision Song Contest beschert: Stefan Raab war 2000 mit seinem Song Wadde hadde du de da in Schweden zu Gast.
von Marysia Amribd
Übersetzung: Katharina Kloss (cafebabel.com)
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