Soll Shell als Reaktion auf die blutige Unterdrückung des Volksaufstands durch das Regime von Bachar al-Assad syrisches Erdöl boykottieren? Ja, meint Trouw, doch „zunächst muss eine internationale Entscheidung her.“ Mehrere politische Parteien fordern, dass der niederländisch-britische Konzern Verantwortung zeigt und sich so schnell wie möglich aus dem Land zurückzieht. Für die Tageszeitung aus Amsterdam „sind Erdölkonzerne aber keine Instrumente für politisches Handeln“ und „ein Alleingang von Shell hätte ein kontraproduktive Wirkung“, denn sollte der Konzern das Land verlassen, wäre sofort ein Konkurrent zur Stelle.
Ein möglicher Boykott stehe auch beim kommenden Treffen der EU-Außenminister am 2. Und 3. September in Polen auf der Tagesordnung. De Volkskrant verweist darauf, dass sie USA bereits diese Maßnahme Anfang August verabschiedet hätten und meint; „Das Zögern der EU muss aufhören. Man sollte dem amerikanischen Beispiel folgen.“ Aber selbst wenn, schreibt Trouw: „Auch wenn derzeit 95 Prozent des syrisches Erdöls nach Europa exportiert werden, bleibt fraglich, ob ein Erdölboykott das Regime wirklich treffen wird.“