“Deutschland exportiert so viel wie nie zuvor”, freut sich die Süddeutsche Zeitung. “Im Jahr 2011 exportierte die deutsche Wirtschaft erstmals Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro”, trotz der Krise. “Ein neuer Rekordwert”, 11,4 Prozent mehr als 2010, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die groβe Nachfrage kam insbesondere aus Schwellenländern wie China, erklärt die Zeitung.
“Dennoch ist der wichtigste Ausfuhrmarkt für Deutschland nach wie vor die EU. Dorthin wurden 2011 Waren im Wert von 627 Milliarden Euro exportiert - also beinahe zwei Drittel des gesamten Exportvolumens”. Auf Grund dieser Situation hatten Ökonomen aus den USA und Frankreich die Bundesregierung aufgefordert, sich nicht auf dem Exporterfolg auszuruhen, sondern die Handelsbilanz auszugleichen. Doch da die Handelsbilanz zwischen Deutschland und seinen Abnehmerländern 2011 fast ausgeglichen war, ist Deutschland nur bedingt verantwortlich für die “finanzielle Schieflage einiger Euroländer”.
Die Financial Times Deutschland spricht von einem “Dämpfer” für das deutsche “Exportwunder”. “Die extreme konjunkturelle Abkühlung in der Euro-Zone, der Schweiz und in Osteuropa belastet auch die exportorientierte deutsche Wirtschaft stark”. Im Dezember 2011 sanken die deutschen Ausfuhren im Vergleich zum Vormonat mit 4,3 Prozent so stark wie seit der Rezession Anfang 2009 nicht mehr. Dies ist auch der Grund dafür, dass die gesamte deutsche Wirtschaft in diesem Winter nicht wächst, erklärt die Wirtschaftszeitung.