Am 16. Januar haben italienische Carabinieri Matteo Messina Denaro verhaftet. Er gilt als einer der wichtigsten Bosse der sizilianischen Mafia Cosa Nostra. Der 60-Jährige befand sich seit 1993 auf der Flucht und war in Abwesenheit wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. 

Die dreißigjährige Jagd nach einem der sechs meistgesuchten Verbrecher Italiens endete schließlich im Krankenhaus La Maddanela in Palermo (Sizilien), das Messina Denaro seit einiger Zeit aufsuchte und wo er schließlich festgenommen wurde. "Der letzte Anführer der mörderischen Generation der Cosa Nostra konnte sich nicht mehr verstecken", kommentierte der italienische Schriftsteller und Journalist Roberto Saviano, der wegen seiner Enthüllungen über das organisierte Verbrechen in Süditalien unter Polizeischutz steht. "Natürlich war er auf seinem Landsitz: Wie alle Bosse hielt er sich genau dort auf, wo alles es wussten." 

Um Denaro zu isolieren, durchkämmte die italienische Polizei mehr als 20 Jahre lang sein Umfeld und nahm zahlreiche Verhaftungen sowie die Beschlagnahmungen von Eigentum vor. Die Folgen seiner Festnahme für die Cosa Nostra sind noch unklar. Laut dem ehemaligen Staatsanwalt Gian Carlo Caselli hat das Mafia-System in der Vergangenheit bewiesen, dass es sich trotz der Verhaftungen seiner Anführer immer wieder erneuern kann. 


Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema