„Stotternder Sprachendienst“, titelt die Süddeutsche Zeitung und berichtet, dass die europäischen Institutionen in Brüssel „babylonische Verhältnisse“ befürchten. In der Hauptstadt der Europäischen Union seien rund 2500 mehrsprachige Menschen damit beschäftigt, alle Papiere, Vorlagen und Beschlüsse der EU — 2,2 Millionen Seiten allein in 2011 — in die 23 Amtssprachen der Union zu übertragen, doch fehle es an kompetentem Nachwuchs, insbesondere für die englische Sprache.
Seit in Großbritannien der obligatorische Fremdsprachenunterricht abgeschafft wurde [2002], ist das Interesse für andere Sprachen auf der Insel dramatisch gesunken.
Zwar bliebe das Interesse an den „großen Sprachen“ konstant, doch stünde man bei den Übersetzungen der „kleinen Sprachen“ vor riesigen Problemen.
Übersetzer aus dem Holländischen, Irischen (Gälisch) oder Maltesischen zum Beispiel ins Tschechische zu finden, stellt die Brüsseler vor eine gewaltige, oft nicht lösbare Aufgabe.
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Auch um die deutsche Sprache sei es nicht bestens gestellt, notiert die Tageszeitung aus München, denn es fehle an Übersetzern, die über eine grammatikalische Sicherheit verfügten, die man von einem Profi erwarten könne. Als reiche dies noch nicht, komme noch die Konkurrenz mit den Gehältern in der Privatwirtschaft dazu, mit denen die klammen Institutionen in Brüssel nicht mithalten können.