Europäische Entwöhnung

Veröffentlicht am 25 Mai 2022
"Ich senke den Eisernen Vorhang!"

Das russische Unternehmen Gazprom hat am 21. Mai bekannt gegeben, den Export von russischem Gas nach Finnland einzustellen, weil Helsinki sich geweigert hatte, die Lieferungen in Rubel zu bezahlen. Der Kreml hatte dies im Rahmen des wirtschaftlichen Tauziehens mit der EU gefordert, das durch die Invasion in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland ausgelöst worden war. Die Schließung des Gashahns ist also in erster Linie eine geschäftliche Entscheidung, aber auch eine Folge der jüngsten Ankündigung Finnlands und Schwedens, der NATO beitreten zu wollen.

Das staatliche finnische Erdgasimportunternehmen Gasum seinerseits versicherte, dass es "keine Störungen beim Gastransport" geben werde und dass alle Verbraucher in den nächsten Monaten mit Gas versorgt würden, obwohl Finnland stark von russischen Lieferungen abhängig ist – 2019 erhielt es 100 % seines Erdgases von seinem Nachbarn.

Nach Polen, Bulgarien und den baltischen Staaten ist Finnland das sechste Land, das sich weigert, sein Gas in Rubel zu bezahlen. Litauen wiederum beendete am 22. Mai die Einfuhr von Strom aus Russland. Im März 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission ihren REPowerEU-Plan, der darauf abzielt, die Energieabhängigkeit von Russland drastisch zu reduzieren und letztendlich zu beenden.


Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema