2010 war für Europa bereits ein anstrengendes Jahr. 2011 sollte sich als noch schlimmer erweisen. So sehr, dass allein die Tatsache, dass der Euro überhaupt überlebt hat, als gute Nachricht daherkommt. Nicht nur, dass die Gefahr eines griechischen Zahlungsausfalls noch immer nicht gebannt werden konnte. Nein, selbst die Schwergewichte der Eurozone zittern nun vor dem Schreckgespenst Schuldenkrise. Je mehr Länder sich infizierten, desto mehr Rettungs- und Sparpläne wurden ausgearbeitet. Regierungen scheiterten und machten einem Pessimismus Platz, der nicht mehr viel Raum für die eigentliche europäische Konstruktion lässt.
Woche für Woche verfolgte Presseurop die Ereignisse dieser Krise. Unsere thematischen Dossiers erwecken die verschiedenen Aspekte dieser Geschichte zu neuem Leben. Ganz klar, dass auch im kommenden Jahr wichtige Entscheidungen fallen werden, die unsere Zukunft für viele Jahre prägen werden. Anhand der treffendsten und originellsten Artikel der internationalen Presse wird Presseurop natürlich auch weiterhin die wichtigsten Ereignisse entschlüsseln.
Aus diesem Grund haben wir in der kommenden Woche, die für viele von uns eine Verschnaufpause sein wird, während der wir im familiären Kreis oder von Freunden umgeben versuchen werden, die Krise ein bisschen zu vergessen, fünf Artikel ausgewählt, die einen anderen Blick auf die Welt wagen: Gespräche mit dem Schriftsteller Andrzej Stasiuk und dem Gelehrten George Steiner, Berichte zweier Widerstände – gegen Diktatur und Mafia –, und Überlegungen zu dem, was das Herz von Presseurop überhaupt erst zum Schlagen bringt: Sprachen und Übersetzungen, dank derer wir miteinander kommunizieren.
Viel Spaß bei der Lektüre und schöne Feiertage!